Geschäftsreisen und Nachhaltigkeit

Durch eigenes Handeln nicht zu schaden.  

Nachhaltig zu handeln bedeutet, seine gegenwärtigen Bedürfnisse so zufrieden zu stellen, dass dadurch die Möglichkeiten späterer Generationen nicht geschmälert werden. 
 
Der Begriff der Nachhaltigkeit besteht dabei aus drei gleichberechtigten Säulen: 

 - Ökologische Nachhaltigkeit mit vielfaltigen, dauerhaft lebensfähigen und lebenswerten Ökosystemen. Dies schließt folglich den dauerhaft nachhaltigen Umgang mit Ressourcen mit ein. 
 - Soziale Gerechtigkeit als Säule der Nachhaltigkeit mit fairen, ausgeglichenen Bedingungen und Beziehungen, global, lokal und zwischen allen Generationen.
 - Wirtschaftliche Nachhaltigkeit als langfristiges, erfolgreiches geschäftliches Handeln. 
 
Auf Grundlage dieser Nachhaltigkeitsprinzipien legten die Mitglieder der Vereinten Nationen (UN) 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung fest (englisch: Sustainable Development Goals - SDGs), die seit 2016 in Kraft sind. Diese 17 SDGs gelten seitdem für alle Staaten der Welt gleichermaßen.
 
Nachhaltigkeit sollte also spätestens seit 2015 weltweit Maß jeder politischen und wirtschaftlichen Entscheidung sein. Damals hatten dies die Mitgliedsstaaten der UN auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2015 in New York die 17 Nachhaltigkeitsziele beschlossen. Die 17 SDGs im einzelnen: https://www.un.org/german/de/fast-facts

Weil Physik zuverlässig abliefert. In Form von Hitzewellen, Stürmen, Extremniederschlägen, Überflutungen, extremen Meeresspiegel-Anstieg. Unabhängig politischer Ansichten und volkswirtschaftlicher Situationen. 
 
Zudem belegt eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien von Prof. Dr. Sigrid Stagl über die ökonomischen Kosten der Untätigkeit im Klimaschutz der Europäischen Union, dass jeder Euro, der in den Klimaschutz investiert wird, 4 bis 10 Euro an Folgekosten einsparen wird. Das Ergebnis der Untersuchung ist eindeutig: Die teuerste Strategie ist Inaktivität beim Klimaschutz. Bis 2050 würden EU-weit BIP-Verluste von 3 bis 7 Prozent drohen, steigende Staatsverschuldung bis plus 8 Prozent sowie hunderte Milliarden Eure pro Jahr an Kosten für Gesundheits- und Klimaschäden.
 
Die zu erwartenden Kosten von Klimawandel und Naturzerstörung besitzen also das Potential, Unternehmen massivst zu schaden, Volkswirtschaften zu überfordern und Gesellschaftssysteme zu gefährden. 
 
Diese reelle Gefahr sah bereits US-Ökonom Dennis L. Meadows, Mitautor der Studie „Grenze des Wachstums“, die 1972 vom Club of Rome beauftragt wurde. Er betrachtete beim Studien-Update 1992 das Zerstörungspotential langfristig nicht mehr handlebaren Folgekosten durch schlechte Klima- und Umweltpolitik als eine der größten Gefahren des Klimawandels für unsere Gesellschaften und politischen Systeme.
 
Daher sind alle Investitionen in Klimaschutz und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ökonomisch und gesellschaftlich gut angelegt.  Sie sind Ausdruck eines gesunden langfristigen menschlichen Überlebenswillens. 

Wir Menschen sind Säugetiere, die nur im Kontakt und Austausch mit anderen Lebewesen existieren können, von der Mikrobe bis Pflanzen und Tieren. Wir leben sogar von ihnen, weil unser Organismus selbst keine verwertbare Energie erzeugen kann. Stellen wir uns nun alle Organismen als Netz vor, in dem wir eingebettet wohnen, dann gefährden wir final unsere Existenz, wenn wir dieses Netz immer weiter zerschneiden, indem wir ständig weitere Arten vernichten oder dezimieren. 
 
Wie auch bei Klimaineffektivität steigen bei fortschreitendem Artensterben und dem Ausfall von Ökosystemleistungen die volkswirtschaftlichen Folgekosten immens. Forscher diverser renommierter britischer Universitäten warnen in einer Studie aus dem Jahr 2022 davor, das bei fortschreitender Natur- und Ressourcen-Ausbeutung die Kreditratings ganzer Staaten einbrechen könnten. Diversen Entwicklungs- und Schwellenländern stünde sogar der Staatsbankrot bevor. Siehe: https://drive.google.com/drive/folders/1mdY8CGMcRicJKK8y_ApgxbMYugt2IOJi

Natürlich kosten manche Maßnahmen viel Geld. Über die Angemessenheit und den Sinn einer Investitionen entscheidet jedes Unternehmen ausschließlich selbst. Diverse Studien ergeben, dass nachhaltiges wirtschaftliches Handeln ein erfolgreicher Wettbewerbsvorteil sein kann. Zu diesem Ergebnis kam auch bereits eine Studie der HypoVereinsbank aus dem Jahr 2024. (Quelle: https://www.hypovereinsbank.de/content/dam/hypovereinsbank/nachhaltigkeit/pdf/HVB-Studie-Oekonomie-der-Nachhaltigkeit-2024-lang.pdf). 
 
 Diese Vorteile können sich beispielsweise aus nachhaltigem Wirtschaften ergeben:
 - Der bewusste Umgang mit Ressourcen kann Abhängigkeiten und Lieferketten-Engpässe verringern.
 - Die Reduktion von Reiseaktivitäten, Energie-, und Materialverbrauch reduziert Treibhausgas-Emissionen und betriebliche Kosten.
 - Plausible Nachhaltigkeitsstrategien und ESG-Risiken (Environment, Social Government) spielen bei der Kreditprüfung von Banken und den Entscheidungen von Kapitalgebern über zukunftsfähige Geschäftsmodelle eine weiter zunehmende Rolle.
 - Sozial und ökologisch verantwortungsvolles handeln trifft auf eine gewachsene Konsumenten-Nachfrage in diesem Bereich.
 - Seriöse Nachhaltigkeitskonzepte fördern seine Unternehmenskultur in der die Mitarbeitenden zufrieden sind und sich wertgeschätzt fühlen. Dies macht eine gute Arbeitnehmermarke aus und hilft dabei, qualifizierte und engagierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. 

Beispielsweise entstanden laut Matthias Duwe vom Ecologic Institut Berlin in den Dürresommern 2018 und 2019 jeweils Schäden in Höhe von jeweils 20 Milliarden Euro. Der Forscher taxiert die Schäden durch den Klimawandel der vergangenen zwei Jahrzehnte auf über 100. Mrd. Euro. Weitere Infos dazu: https://www.zdfheute.de/wirtschaft/klimawandel-folgen-wirtschaft-kosten-100.html
 
Laut dem Bericht zur Hochwasserkatastrophe 2021 des Bundesministeriums des Inneren belaufen sich die vorläufigen Schätzungen der Schäden in NRW und RLP auf über 30 Mrd. Euro. https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2022/abschlussbericht-hochwasserkatastrophe.pdf?__blob=publicationFile&v=4